Satzung

Geschichte

Der Verein wurde am 30. September 1923 gegründet.

Das aufgenommene Protokoll gibt uns über den Akt Bericht. Schon vor diesem Zeitpunkt bestand eine Arbeitsgemeinschaft von Pächtern und Unterpächtern. Man sah sich nähmlich bedroht, von Dieben, zum Teil oder ganz, um den Erfolg gebracht zu werden. Deshalb vereinigte man sich zur gemeinsamen Abwehr. Sie stellten sich abends bei ihren Gärten hin, um in der Nacht zu wachen. Aus diesen “Arbeitsgemeinschaften” ist der Verein entstanden.

Dies ist aber nur eine Wurzel. Eine andere führt uns zurück in die Not des Krieges. Als in jener Zeit der Not, Mangel an allem war, wiesen die Behörden auf sorfältige Bearbeitung von Grundstücken hin. In manchem Bürger wachte die Erinnerung an die Landarbeit, die er in der Jugend hatte üben müssen, wieder auf und alsbald wurde die Nachfrage nach Gartengelände groß und größer. Noch eins: schon immer hat es in der Neustadt umsichtige und fleißige Leute gegeben. Sie suchten eine Wohnung mit Stall und hielten darin eine Hippe, die Bergmannskuh oder ein Schweinchen, vielleicht ein paar Hühner oder auch ein Kaninchen.

Die Tiere brachten das Bedürfnis nach Grün und damit das Begehren Nach Ackerland. Dieses wurde ihnen vom Pächter des Gutes Leithe pachtweise überlassen. An der Ostgrenze dieses Geländes lag zwar eine Gärtnerei, aber weiter gen Westen in der Nähe des Mühlen-Bachs und der Ackerstraße wurden doch Parzellen in der Größe bis zu 100 Ruten (1 Quadratrute entsprechen ungefähr 25m”2;) abgegeben. Die Pächter waren es nun, die in der Not des Krieges um Land angegangen wurden.

Zum Teil waren sie im Felde und konnten weder Tier noch Acker betreuen. So freuten sie sich, wenn sie Abnehmer fanden. Zum Teil freilich, setzte auch hier die Spekulation ein. Es gab Elemente, welche die Gelegenheit wahrnamen, um kleine Teile (von 5 Ruten an) zu Preisen abgaben, die man nie erfahren hat. Aus dem abgegebenen Land machten sie sich nicht nur bezaht, sondern sie wussten auch noch anderen Vorteil zu finden. Hätte nämlich dieser Abnehmer, der Unterpächter, sein Stückchen mit Dünger fein angefügt, dann kam der Herr Oberpächter und sagte: “Du musst jetzt dein Stückchen mal anderwärts nehmen, dieses möchteich selber haben.”
Die dritte Wurzel endlich, ist die, dass man allmälich auch Kunde erhielt von den Schreber- und Kleingärten im Reich. Wie immer in solchen Fällen waren es einige Vorkämpfer, andere folgten. Es war das alte Lied: Die Not Weckte das Bedürfnis und al der rechte Mann zu rechter Zeit kam, wurde auch der Weg gefunden eine Idee zur Tat zu gestalten.

Freilich langen nach der Gründung des Vereins am 30. September 1923 die Sachen für unseren Verein recht wirr durcheinander. Herr Berger, der Pächter des Gutes Leihte, war gestorben und seine Witwe führte die Wirtschaft weiter. Pächter, die seit Jahren von hier Land in Pacht erhalten hatten, sahen nicht ein, warum sie den Vereinsbeitrag zahlen sollten. Auch Frau Berger fühlte sich nicht sicher.
Der Verein schloss einen Vertrag mit ihr, dem gemäß sie das betroffene Grundstück dem Verein überließ. 10% aller Einnahmen an Pacht sollten ihr verbleiben. Wenige Tage darauf zug Frau Berger sich vom Vertrag zurück und nun setzte ein Wirrwarr ein, der den Verein an die Grenze der Auflösung brachte.
Frau Berger handelte nach wie vor ganz selbständig und gab jedem Land, der ihr genehm war. Der Verein, der Vorstand, war zur Ohnmacht verurteilt. Im laufe des Frühjahrs und des Sommers 1924 suchte nun der Verein Verbindung mit dem Provinzial Gartenverband in Bochum. Auch bildete sich ein Zusammenschluss aller Vereine in der Stadt zum Stadtverband. Von hier aus kam Hilfe. Unter Hinweis auf das Kleingartengesetz wurde nunmehr die Stadtverwaltung gebeten, das Gartengelände dem Verein zu übertragen. Dies konnte um so eher geschehen, als die Gemeinnützigkeit des Vereins zunächst anerkannt worden war. Um klar zu sein, ging die Politik des Vereins diesen Weg:

  • Anschluss an stärkere Verbände (übergeordnete Organisationen), die berieten nun
  • Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
    Als dieser erfolgt war, ging wendend auf Grund des Kleingartengesetzes der Antrag auf Überlassung des Gartengeländes an die Stadt. Die Stadt hat sich in Folge dessen genötigt, sich mit der Frau Berger abzufinden und wir erhilten freie Hand, unser Grundstück aufzuteilen und entsprechend den sozialen Gesichtspunkten zuverteilen.
    Mehr noch als nach dem ersten Weltkrieg, wurde nach dem zweiten Weltkrieg der Kleingarten eine große Hilfe, den damals kargen Mittagstisch zu bereichern. Glücklich konnten sich diejenigen schätzen, die einen Kleingarten besaßen. Die kleinen Lauben und Büdchen wurden Notunterkünfte. Aus den Trümmern der Häuser wurde alles nur Brauchbare herangeschleppt und Behelfswohnheime gebaut. Selbst die Stadt hatte nichts dagegen und gab sogar Baugenehmigungen.
    Sie war froh, die Menschen beschäftigt und das Wohnungsamt entlastet zu haben. Zu dieser Zeut wohnten ca. 100 Kleingärtner in unserer Anlage.
    Zu unserem Verein gehörten über 400 Kleingärten. Zwischen Wiehagen, Bokermühlstraße und Hattingerstraße, heute bebaut mit Häusern, Kindergarten und Schule, lag damals der Schwerpunkt unseres Vereinslebens, das Altgelände, die Urzelle des Kleingartenvereins Gelsenkirchen Süd.
    Da die Nachfrage nach Kleingärten immer stärker wurde, pachtete unser Verein weitere Gelände, so das heutige Rheinelbegelände, das Dauergelände,den Voßgraben und das Weindorfgelände. Wieder war es der Kleingärtner, der in mühevoller Kleinarbeit das Land kultivierte. Aus Moor, Wiesen und Tümpel schuf er wertvolles Gartenland.
    In der heutigen Zeit wird immer wieder versucht , unsere Gartenanlage anzuknabbern. Anfang der 50er Jahre mussten wir für den Bau der Häuser an der Malteser und Johanniter Straße einen Großteil unseres Altgeländes, dem Gründungsgelände abgeben. 16 Gärten blieben erhalten. Viele dieser planverdrängten Vereinskameraden konnten in unseren anderen Geländen untergebracht werden.
    Der andere Teil gab auf. Um Kontakt zwischen den Gartenfreunden zu pflegen, wurde fast Jährlich ein Gartenfest und ein Erntedankfest gefeiert. Eine Frauengruppe und eine Jugendgruppe wurden gegründet.
    Da wir zu dieser Zeit noch kein Vereinsheim besaßen, fanden die Zusammenkünfte im kath. Gemeindehaus Stolzestraße statt. Jahr für Jahr wurde weiter geschaffen und so können wir mit Stolz heute zwei Vereinsheime, einen schönen Festplatz mit Betontanzfläche usw. Vorweisen.
    Heute ist der KGV Gelsenkirchen Süd e.V. der größte Verein im Stadtverband Gelsenkirchen. Die Anlage besteht auf 5 Geländeteilen mit insgesamt 274 Kleingärten.

Quelle: Festschrift zur 90 Gründungsjahr im Jahr 2013
Verfasser: Unbekannt

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